Homosexualität

SPÖ begrüßt VfGH-Entscheidung zu Samenspende

Der Verfassungsgerichtshof hat entschieden, dass es verfassungswidrig ist, Frauen in einer gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaft von der Erfüllung des Kinderwunsches mittels Samenspende auszuschließen.

 

Frauen in homosexuellen Lebensgemeinschaften muss die Erfüllung ihres Kinderwunsches durch künstliche Fortpflanzung mittels Samenspende ermöglicht werden. Der VfGH stellte fest, dass es keine überzeugenden Gründe für die derzeit bestehende Diskriminierung gibt. Die entsprechenden Bestimmungen im Fortpflanzungsmedizingesetz sind damit aufgehoben. Das Gesetz muss bis spätestens Ende 2014 repariert werden.

Heinisch-Hosek: "Wichtiger Schritt hin zur Gleichbehandlung"

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek begrüßt die VfGH-Entscheidung als "wichtigen Schritt hin zur Gleichstellung von lesbischen Paaren". Bereits im Jahr 2012 hat sich die Bioethikkommission für die Möglichkeit der Samenspende für alleinstehende und lesbische Frauen ausgesprochen. "Durch das heutige Urteil ist klar, dass lesbische Paare in Zukunft diese Möglichkeit haben werden“, sagt die Ministerin. Familie ist heute mehr als Vater, Mutter, Kind, betont Heinisch-Hosek: "Es gibt zahlreiche alleinerziehende Elternteile, Patchworkfamilien und eben auch Regenbogenfamilien. Diese Realität gilt es anzuerkennen." Ein Kind braucht vor allem Liebe und Zuwendung, und da ist es irrelevant, „ob es bei seiner Mutter, bei zwei Müttern, zwei Vätern oder bei Mutter und Vater aufwächst. Das belegen auch zahlreiche Studien eindeutig“, erklärt die Frauenministerin.

Traschkowitsch: Beim Thema Kinderwunsch muss Schluss sein mit Diskriminierung

"Der unerfüllte Kinderwunsch ist für viele ein großes Thema und darf von der Politik nicht blockiert werden", betont Peter Traschkowitsch, Bundes- und Wiener Landesvorsitzender der Sozialdemokratischen Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Transgender- und Intersexuellen-Organisation (SoHo). Er hofft auf eine rasche Gesetzesreparatur. Traschkowitsch regt ebenfalls an, über die Möglichkeit der Sukzessiv- und Fremdkindadoption durch gleichgeschlechtliche Paare zu verhandeln. „Mit Kindern zu leben, ihnen ein gutes Zuhause zu geben, ist völlig unabhängig von der sexuellen Orientierung der Eltern zu sehen. Denn das ist ja stets ein Argument der konservativen/rechten Parteien. Auch hier muss rasch Schluss sein mit der Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften", fordert Traschkowitsch.