Der Frauenanteil in Führungspositionen im Bundesdienst steigt weiter. Mit Beginn 2016 lag er bei 34,5 Prozent. Der Frauenanteil in der Geschäftsführung der 200 umsatzstärksten Privat-Unternehmen liegt dagegen bei nur 7,2 Prozent.
Der Ministerrat hat den jährlich vom Bundeskanzleramt erstellten Gender-Controlling-Bericht angenommen. Er bestätigt: Die Frauenquote im öffentlichen Dienst wirkt. Insgesamt sind im Bundesdienst derzeit 41,7 Prozent Frauen beschäftigt. Vor einem Jahr lag der Frauenanteil noch bei 41,4 Prozent, in Führungspositionen bei 34,1 Prozent.
Vorreiter Bundesdienst
Seit 1. Jänner 2012 gilt für Führungspositionen im Bundesdienst ein Frauenanteil von 50 Prozent. Seither ist der Anteil von Frauen in Führungspositionen deutlich gestiegen. Seit 2006 um 6,8 Prozentpunkte auf 34,5. „Damit ist der Anteil der Frauen in hohen Positionen stärker gestiegen als der Gesamtanteil von Frauen im öffentlichen Dienst. Das zeigt, dass der öffentliche Dienst bei der Förderung von Frauen in Führungspositionen eine besondere Vorreiterrolle einnimmt“, betont die zuständige Staatssekretärin Muna Duzdar. Die Einstellung von Frauen in hohen Führungspositionen werde im öffentlichen Dienst aktiv gefördert. Aber auch, wenn schon viel erreicht worden sei und die Zahlen eine deutliche Verbesserung zeigen, „muss die Förderung weiter vorangetrieben werden“, fordert Duzdar.
Quote auch in Privatwirtschaft gefordert
„Der Bericht zeigt deutlich, dass die Quote wirkt“, betont SPÖ-Bundesfrauengeschäftsführerin Andrea Brunner. „Wir brauchen Quoten auch in der Privatwirtschaft, nur so können wir Gleichstellung in allen Bereichen endlich erreichen“, sagt Brunner.
Der Gender-Controlling-Bericht wird jährlich vorgelegt und zeigt den Anteil weiblicher Führungskräfte in den höchsten Besoldungsgruppen – getrennt nach Akademikerinnen, Maturantinnen und dem Fachdienst – auf. Der höchste Anstieg war dabei bei den Akademikerinnen in den höchsten Positionen als Sektionschefinnen oder Gruppenleiterinnen zu verzeichnen. Hier konnte zwischen 2006 und 2015 ein Anstieg von 15,8 auf 27,7 Prozent erreicht werden.