CORONA

Österreichweit einheitlich gegen Corona vorgehen

Bild: © SPÖ-Parlamentsklub/ K. Prinz

Angesichts der kritischen Situation auf den Intensivstationen und der steigenden Infektionszahlen fordert unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner ein österreichweit einheitliches Vorgehen in der Virusbekämpfung und mehr Tempo beim Impfen. Nur das schafft eine echte Perspektive auf einen annähernd normalen Sommer.

Die Situation auf den österreichischen Intensivstationen ist kritisch. In den kommenden 14 Tagen werden 670 Covid-IntensivpatientInnen betreut werden müssen. Alle Betten werden so gut wie belegt sein und die Gesundheitsversorgung – nicht nur betreffend Covid – massiv gefährdet sein, wenn es nicht gelingt, den Anstieg zu stoppen.

Akutsituation in Spitälern entschärfen

Unsere Vorsitzende plädiert dafür, „immer vorausschauend zu denken, zu planen und zu handeln“, weil gesetzte Maßnahmen erst nach 10 bis 14 Tagen wirken. „Der heute beginnende Lockdown im Osten Österreichs ist nur die erste wichtige Notbremse die es braucht“, sagt Rendi-Wagner.

Österreichweit einheitliches Vorgehen gegen Corona

Österreich ist zu klein, um große Unterschiede in der Virusbekämpfung zu machen, „Wir sehen, dass das kleinteilige Denken nicht funktioniert. Denn das Virus kennt keine Alters-, Bezirks- und Bundesländergrenzen. Es braucht dringend ein österreichweit einheitliches Vorgehen gegen das Virus und wirksame Maßnahmen, um die Gesundheitsversorgung in ganz Österreich nachhaltig abzusichern.“ Und: „Eine Pandemie kann man nicht so managen wie einen Salmonellenausbruch in der Obersteiermark, wo der Landeshauptmann zuständig ist“, so unsere Vorsitzende.

Infektionszahlen senken – Perspektive auf Normalität schaffen

Durch entschlossenes, konsequentes Handeln muss es gelingen, die Infektionszahlen österreichweit zu senken und das Virus zu kontrollieren. „Das gibt uns den Sicherheitspolster, den wir brauchen, um dauerhafte, sichere Öffnungen und endlich eine echte Perspektive auf einen annähernd normalen Sommer zu haben. Diese Perspektive ist für die Einzelnen, die Gesellschaft und die Wirtschaft wichtig. „In den letzten Wochen gewinnt man aber eher den Eindruck, dass die Regierung auf dem Beifahrersitz des Pandemiemanagements Platz genommen hat, sie versteckt sich hinter Landeshauptleuten und Paragraphen. Die Regierung muss endlich das Steuer übernehmen!“ Für den gemeinsamen Kraftakt auf den letzten entscheidenden Metern muss die Regierung mit einem klaren Plan vorangehen.

Tägliche Impfrate verdreifachen

Bis Juni müssen alle Impfwilligen die Chance auf eine Impfung haben. „Es ist ein Wettlauf mit der Zeit, jeder Tag zählt. Impfen ist der entscheidende, alternativlose Schlüssel für die Tür zu Freiheit und Normalität. Diesen Wettlauf dürfen wir nicht verlieren.“ In den letzten 7 Tagen gab es im Schnitt 34.000 Impfungen pro Tag. Wenn bis Ende Juni die Bevölkerung durchgeimpft werden soll, dann ist das zu wenig. Um das Ziel zu erreichen, müsste diese Zahl auf 100.000 verdreifacht werden. „Dabei sind noch nicht einmal alle über 65-Jährigen geimpft. Das ist inakzeptabel“, fordert Rendi-Wagner mehr Tempo.

Regierung verzichtet auf 1,5 Mio. Johnson&Johnson-Impfstoffe

An erster Stelle braucht es dazu mehr Impfstoffe. Die Regierung hat jedoch freiwillig auf 1,5 Mio. Johnson&Johnson-Impfstoffe verzichtet, das ist ein riesiges Problem, denn es bedeutet: 1,5 Mio. Menschen werden im Juni keine Impfung bekommen. Nun will die Regierung mit Russland kooperieren und den Sputnik V-Impfstoff kaufen. „Die Sicherheit und Qualität des Impfstoffs steht an allererster Stelle“, erläutert unsere Vorsitzende. Derzeit fehlen noch wichtige Daten, um entsprechende Sicherheitsüberprüfungen zu machen. Wo das Zulassungsverfahren stattfindet, ist nicht entscheidend, sondern die Sicherheitsstandards, nach denen geprüft wird.

Rot-weiß-rote Impfstoffproduktion für mehr Unabhängigkeit

Auch bei Impfstoffen ist es wichtig, vorausschauend zu planen. Die aktuellen Impfstoffe werden bald adaptiert werden müssen, denn sie beruhen auf dem Wuhan-Stamm, der beinahe nicht mehr vorkommt. „Wir müssen unabhängiger werden von internationalen Lieferketten, müssen krisenfester werden.“ Mit einer rot-weiß-roten, heimischen Impfstoffproduktion ist das möglich. Der EU-Aufbaufonds könnte für heimische Impfstoffproduktion und -forschung investiert werden, um Versorgungssicherheit und auch Arbeitsplätze zu schaffen.