ARBEITSZEITVERKÜRZUNG

SPÖ macht Druck für 4-Tage-Woche

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Während immer mehr Länder Pilotprojekte zur 4-Tage-Woche starten, liegt Österreich bei der Wochenarbeitszeit EU-weit auf Platz 2. Es ist höchste Zeit, auch in Österreich den ersten Schritt zu einer Arbeitszeitverkürzung zu setzen. „Wir wollen den Umstieg auf die 4-Tage-Woche“, sagt unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Unser Vorschlag liegt längst auf dem Tisch.

Österreich ist laut aktueller ÖGB-Studie mit 42,1 Stunden EU-weit auf Platz zwei bei den wöchentlichen Arbeitsstunden, im EU-Schnitt sind es 40,7. International gibt es viele erfolgreiche Unternehmen, die die 4-Tage-Woche eingeführt haben. Derzeit führen etwa in Großbritannien 70 Unternehmen die 4-Tage-Woche ein. Auch in Spanien und Schottland beginnen heuer staatlich geförderte Pilotprojekte mit der 4-Tage-Woche. „Wenn wir uns internationalen Entwicklungen entziehen, ist das nicht gut für die Wettbewerbsfähigkeit. Wir wollen den Umstieg zur Viertagewoche dort fördern, wo es Sinn hat“, sagt unsere Vorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner.

SPÖ-Modell: staatlich geförderte, freiwillige 4-Tage-Woche

Die SPÖ hat entsprechende Vorschläge längst auf den Tisch gelegt. Wir wollen als ersten Schritt eine staatlich geförderte, freiwillige Arbeitszeitverkürzung mit teilweisem Lohnausgleich. Die Arbeitszeit in einem Betrieb wird dauerhaft um 20 Prozent verringert und die Kosten dafür werden aufgeteilt: Ein Drittel der Kosten trägt das AMS, die anderen beiden Drittel der Betrieb und die Arbeitnehmer*innen. Arbeitnehmer*innen bekommen damit 95 Prozent des Nettogehalts bei 20 Prozent weniger Arbeitszeit.

Win-win-win für Arbeitnehmer*innen, Unternehmen und Staat

Unser Arbeitszeitmodell sichert und schafft Arbeitsplätze. Und es fördert auch die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern – denn die Arbeitszeitverteilung ist eine der zentralen Verteilungsfragen der heutigen Zeit. 

Vorteil für Arbeitnehmer*innen: Arbeitnehmer*innen sind gesünder, erholter, zufriedener und motivierter. Sie haben mehr Freizeit für Familie, Freund*innen und Sport. Weniger Wochenarbeitszeit vereinfacht die Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie. 

Vorteile für Unternehmen: Eine Arbeitszeitzeitverkürzung um 20 Prozent bringt laut Expert*innen eine Produktivitätssteigerung von acht bis 14 Prozent. Und: Viele Unternehmen suchen händeringend nach Arbeitskräften, während sich immer mehr Menschen kürzere Arbeitszeiten wünschen – mit der 4-Tage-Woche werden Unternehmen für Arbeitnehmer*innen attraktiver. 

Vorteile für den Staat: Die öffentliche Hand müsste weniger Arbeitslosengeld ausschütten und hätte höhere Steuereinnahmen durch mehr Beschäftigte. Würden 1 Million Beschäftigte an einem solchen Fördermodell teilnehmen, würde das zu 100.000 zusätzlichen Beschäftigten führen.

Und schließlich ist die 4-Tage-Woche auch gut fürs Klima: weniger Pendeln heißt weniger Autoverkehr.

Auch unser Sozialsprecher Josef Muchitsch betont: „Während andere Länder längst zeitgemäße Arbeitszeitmodelle testen, herrscht bei uns noch eine Arbeitszeitkultur wie im letzten Jahrhundert. Es ist höchst an der Zeit, endlich die Umsetzung einer freiwilligen, staatlich geförderten 4-Tage-Woche zu forcieren und mit Pilotprojekten zu starten.“ Wenn die türkis-grüne Regierung weiterhin nichts tut, beschädigt sie auch die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs.