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150 Jahre SPÖ – Babler: „Es ist unsere Verantwortung, für Gerechtigkeit zu sorgen“
Am 5. und 6. April 1874 kamen trotz behördlicher Schikanen 74 Vertrauensmänner der Arbeitervereine aus den Kronländern der Donaumonarchie im Leitha-Gasthaus im damals ungarischen Neudörfl zu einer Delegiertenkonferenz zusammen. Sie gründeten die „Sozialdemokratische Arbeiterpartei in Österreich“ und beschlossen ein Parteiprogramm. 150 Jahre später feierte die SPÖ in Neudörfl im Rahmen eines Festakts mit 300 Gästen ihren Geburtstag. „Immer wenn die SPÖ regiert, geht es den Menschen besser”, sagte SPÖ-Chef Andi Babler, der betonte, dass die SPÖ damals wie heute „ein Gegenmodell zu autoritären Tendenzen sein muss, indem wir für gleiche Rechte auf Bildung, Gesundheit und soziale Teilhabe kämpfen“.
Als Sozialdemokratie setzen wir uns nicht nur für politische, sondern auch für soziale Rechte ein, denn diese bedingen einander. Die SPÖ steht seit ihrer Gründung für Freiheit und Frieden und hat das allgemeine Wahlrecht erkämpft, den 8-Stunden-Arbeitstag eingeführt und den solidarischen Sozialstaat errichtet. „Die Sozialdemokratie hat die Demokratie in Österreich zweimal aufgebaut. Darum ist es unsere Pflicht, sie jetzt vor schwarz-blauen Angriffen auf Justiz, Parlament und Medien zu verteidigen“, so Babler, der betonte, dass die SPÖ mit ganzer Kraft für ein leistbares Leben, eine Termingarantie beim Facharzt, die besten Bildungseinrichtungen und sichere Pensionen kämpft.
Bures: „Das Gemeinsame vor das Trennende stellen“
Vor Beginn des Festakts wurde eine Gedenktafel am Gründungshaus der Sozialdemokratie enthüllt. Anschließend eröffneten der Klubobmann der SPÖ Burgenland, Roland Fürst, und der Landtagsabgeordnete und Bürgermeister von Neudörfl Dieter Posch die Veranstaltung. Fürst betonte: „Unsere Vorväter haben die Sozialdemokratie hier gegründet, um den Menschen zu dienen, Lebensverhältnisse zu verbessern und Herrschaftsverhältnisse kritisch zu hinterfragen.“ Ein Anspruch, den die SPÖ bis heute hat, wie auch Babler und die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures in der anschließenden Podiumsdiskussion betonten: „Zu unserem historischen Erbe gehört die Gestaltungskraft, das Leben der Menschen zu verbessern, indem wir in der Gesellschaft das Gemeinsame vor das Trennende stellen. Die Sozialdemokratie hat stets auch in schwierigen Zeiten Verantwortung für die Republik übernommen. Und wir werden es auch jetzt schaffen, Österreich in eine positive Zukunft zu führen“, sagte Bures.
Fischer plädiert für Einheit und Geschlossenheit
Die Festrede zum SPÖ-Gründungsjubiläum hielt Bundespräsident a.D. Heinz Fischer. Er wies darauf hin, dass sich die Sozialdemokratie in Österreich seit Ende des 19. Jahrhunderts immer und ohne jede Ausnahme zur Demokratie bekannt hat. Den Erfolg der SPÖ sieht er in Einheit und Geschlossenheit: „Die weitere Entwicklung unseres Landes liegt auch in unseren Händen. Wir dürfen die Bedeutung der Einheit und Geschlossenheit unserer Bewegung und die Notwendigkeit von Disziplin und Solidarität, aber auch die Fähigkeit, ehrlich zu diskutieren und dann geschlossen zu handeln, nie aus den Augen verlieren.“ Seine Rede schloss Fischer mit einem Appell: „Wir müssen uns bewusst sein, dass eine sehr wichtige Etappe in der Geschichte der Republik und auch in der Geschichte Europas unmittelbar vor uns liegt.“
Unter den 300 Gästen waren unter anderem der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, der oberösterreichische Landesrat Michael Lindner, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments Evelyn Regner, die stv. Bundesparteivorsitzende Verena Dunst und Landeshauptmann a.D. Hans Niessl.