

Insgesamt hat das ABB, in dem die Abgaben- und Sozialbetrugsbekämpfungseinheiten des Finanzministeriums zusammengeführt sind, 2024 u. a. mehr als 53.000 Arbeitnehmer*innen in 26.644 Betrieben kontrolliert, 148 Hausdurchsuchungen durchgeführt und 159,6 Terabyte Beweisdaten sichergestellt.
„Wer betrügt, schadet nicht nur dem Staat, sondern allen ehrlichen Steuerzahler*innen. Das Amt für Betrugsbekämpfung verfolgt illegale Machenschaften mit Konsequenz und modernsten Mitteln, national wie international. Steuerbetrug ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Angriff auf unser Gemeinwesen. Niemand darf sich aus Steuerpflichten davonstehlen. Das ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern stärkt auch die Steuermoral und die breite Akzeptanz der steuerlichen Verpflichtungen“, sagte Finanzminister Markus Marterbauer bei der Vorstellung der Jahresbilanz des ABB. „Die Bilanz zeigt, dass wir zwar erfolgreich in der Betrugsbekämpfung sind, aber wir können uns keine Toleranz gegenüber Steuerbetrügern leisten. Daher verstärkt die Bundesregierung ihre Bemühungen im Kampf gegen Steuerbetrug und unerwünschte Steuervermeidungen“, so Marterbauer.
Um das System zu verbessern, wird eine Expertengruppe Maßnahmen im Kampf gegen Steuervermeidung und Steuerbetrug erarbeiten, wobei insbesondere die Digitalisierung und die europäische Zusammenarbeit im Fokus stehen. Durch dieses Betrugsbekämpfungspaket sollen ab dem nächsten Jahr 270 Mio. und bis 2029 450 Mio. Euro an Steuern eingetrieben werden. Das wird zwar mehr Aufwand erfordern, aber man muss dabei berücksichtigen, dass „alleine die Existenz des Amtes und seine Tätigkeit bewirken, dass viel mehr auch steuerehrlich gemacht wird“, wie Marterbauer hervorhob.
„Abgaben- und Sozialbetrug, Steuerhinterziehung sowie Lohn- und Sozialdumping waren 2024 quer durch alle Branchen in ganz Österreich anzutreffen. Besonders im Bau- und Dienstleistungsgewerbe wurden schwerwiegende Vergehen wie illegale Beschäftigungsverhältnisse, Steuerhinterziehung, Sozialleistungsbetrug und Kreditbetrügereien im Zusammenhang mit Baufinanzierungen und undurchsichtigen Personalleasing-Arrangements aufgedeckt. Ein weiterer Schwerpunkt wurde mit der Bekämpfung von Umsatzsteuerbetrug beim Handel mit Mobiltelefonen und IT-Ausstattungen gesetzt. Und auch die Security- und Gastronomiebranche stand einmal mehr im Fokus – mit Betrugsmustern wie nicht erfassten Umsätzen und manipulierten Buchhaltungen“, so ABB-Vorstand Christian Ackerler über die vielen Betrugsfelder im vergangenen Jahr.
Hintergrund:
Das ABB ist als Partner der redlichen Wirtschaft und Gesellschaft seit 2021 für die Aufdeckung und Verfolgung von Steuer- und Sozialbetrug sowie Lohn- und Sozialdumping zuständig. Es vereint Finanzpolizei, Steuerfahndung, Finanzstrafsachen und internationale Zusammenarbeit, um Betrugsdelikte effektiv zu bekämpfen und die finanziellen Interessen des Staates zu schützen.