

Bereits 2024 befand sich die Zahl rechtsextremer Straftaten auf einem Rekordhoch. Jetzt ist sie noch einmal massiv gestiegen. Das belegt die Beantwortung einer Anfrage unserer Sprecherin für Erinnerungskultur Sabine Schatz. So wurden im ersten Halbjahr 2025 787 Straftaten registriert und damit um 41,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2024 (556). Auffallend ist, dass es sich bei 91 Prozent der Täter um Männer handelt. Besonders deutlich gestiegen sind die Anzeigen nach dem Verbotsgesetz, nämlich von 577 auf 785. 27 Prozent der rechtsextremen Straftaten finden laut Anfragenbeantwortung im Internet statt (212).
„Die aktuellen Zahlen unterstreichen einmal mehr die besorgniserregende Entwicklung der letzten Jahre. Wir haben ein Problem mit massiv steigendem Rechtsextremismus – online und auf der Straße. Besonders besorgniserregend ist, dass junge Menschen immer öfter Zielgruppe rechtsextremer Agitation sind“, betont Schatz.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, brauche es ein umfassendes Maßnahmenpaket, mit etwa Präventionsprogrammen in Schulen und Jugendeinrichtungen, verstärkter Unterstützung für Opfer, Strategien zur Bekämpfung von Hass im Netz sowie ein Aussteigerprogramm.
Für unseren Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim ist die gestiegene Zahl ein Alarmsignal: „Rechtsextreme Straftaten steigen in Österreich massiv an – heuer hat Österreich einen neuen, traurigen Höchstwert zu verzeichnen. Auch die Anzeigen nach dem Verbotsgesetz sind massiv angestiegen. Rechtsextremismus und Antisemitismus dürfen in Österreich keinen Platz haben! Es ist unsere Aufgabe und Pflicht, mit aller Kraft gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus anzukämpfen.“
Seltenheim verweist darauf, dass die SPÖ im Regierungsprogramm die jährliche Veröffentlichung eines Rechtsextremismusberichts verankert hat. Und mit unserer Online-Kampagne „WIR SIND MEHR“ setzen wir ein Zeichen gegen Rechts und stellen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit ein Stoppschild auf.