

Zum SPÖ-Themenrat unter dem Motto „Dein Zuhause, unser Auftrag.“ im „Stage 3“ in Wien sind mehr als 500 Delegierte und Gäste gekommen. SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim hat den Themenrat eröffnet und betont: „Die Mieter*innen geraten immer mehr unter Druck, während bei Immo-Spekulanten die Sektkorken geknallt haben. Wir machen Schluss damit.“
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„Wir stehen auf der Seite der Mieter*innen. Nicht auf der Seite der Millionenprofite der Immo-Spekulanten. Die in der Regierung durchgesetzten Erfolge wie Mietpreis-Stopp und Eingriffe in unregulierte Mieten zeigen: Ja, wir können etwas bewegen. Ja, wir machen’s besser!“, so Seltenheim. Mit der Resolution, die heute beschlossen werden soll, zeigen wir: „Die SPÖ hat die richtigen Lösungen für leistbares Wohnen. Für ganz Österreich, für Jung und Alt.“
In seiner kämpferischen Rede betonte SPÖ-Vorsitzender, Vizekanzler und Wohnminister Andi Babler, dass die SPÖ die Partei ist, die für leistbares Wohnen kämpft. „Wohnen ist ein Grundrecht, kein Spekulationsobjekt“, so Babler. Die SPÖ in der Regierung garantiere dafür, dass sich die Fehler der letzten Regierung nicht wiederholen: „Wir lassen die Teuerung nicht durchrauschen, wir greifen ein. Darum haben wir gleich zu Beginn unserer Amtszeit einen Mietpreis-Stopp durchgesetzt: Regulierte Mieten im Altbau und im Gemeindebau werden heuer nicht erhöht und in den nächsten beiden Jahren gedeckelt“, so Babler, der von einem Meilenstein sprach: „Vom Mietpreis-Stopp profitieren 2,7 Millionen Menschen, ihnen bleiben ein paar hundert Euro mehr im Börsel“, so Babler, der festhielt: „Mit der Mietpreisbremse greifen wir auch in den unregulierten Mietmarkt ein. Das ist ein historischer Schritt“, so Babler.
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Die SPÖ hat viele wichtige Maßnahmen für leistbares Wohnen im Regierungsprogramm verankern können. Darüber hinaus haben wir „eigenständige Vorschläge, wir wollen noch weitere Schritte, um Wohnen leistbar zu machen“, so SPÖ-Chef Babler. Ein Großteil der Mieten im privaten Altbau ist überhöht. Darum schlagen wir vor, einen eigenen Straftatbestand für Mietwucher einzuführen. Wer absichtlich überhöhte Mieten verlangt, soll mit Konsequenzen rechnen: „Wenn Menschen glauben, sie können abcashen, dann setzen wir Schranken. Wir sagen dem Mietwucher den Kampf an. Das bringt den Mieter*innen in Zukunft billigere Wohnungen“, betonte Babler.
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In seinen Grußworten beim SPÖ-Themenrat betonte SPÖ Wien-Landesparteivorsitzender, Wiener Bürgermeister Michael Ludwig die Wichtigkeit, Wohnen für alle Menschen leistbar zu machen und sprach sich für eine österreichweite und internationale Wohnbaupolitik nach Wiener Vorbild aus. „Die Preise für Wohnen sind in den letzten zehn Jahren für viele Menschen eine große Belastung geworden. In Wien konnten wir hier durch die seit mehr als 100 Jahren fest verankerte soziale Wiener Wohnbaupolitik gezielt gegensteuern. Durch 220.000 städtische Gemeindewohnungen, weitere 200.000 geförderte Wohnungen, die Widmungskategorie ‘geförderter Wohnbau’ sowie gezielte Maßnahmen während der Teuerungskrise, um die gestiegenen Wohnkosten abzufedern. Wohnen ist eine zutiefst soziale sowie demokratiepolitische Frage, ein Grundrecht und die Voraussetzung für ein sicheres, würdevolles Leben und Teilhabe“, so Ludwig.
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Staatssekretärin Michaela Schmidt betonte in ihrer Rede, dass die SPÖ in der Regierung drei Ansätze verfolgt: „Wir bekämpfen die Teuerung. Wir kurbeln die Wirtschaft an. Und wir sanieren das Budget sozial gerecht. Wir holen jetzt nach, was die letzte Regierung nicht geschafft hat: Wir greifen ein in die Preise und machen das Leben wieder leistbar. Die SPÖ hat immer die richtigen Lösungen für ein leistbares Leben und eine starke Wirtschaft. Nur wir garantieren, dass sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen, dass die Teuerung bekämpft und die Wirtschaft gestärkt wird, dass die Menschen wieder positiv in die Zukunft schauen können.“
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Ein flammendes Plädoyer für Sicherheit im Mieten und für einen starken Mieter*innenschutz gab es von Architektin und Stadtplanerin Univ.-Prof.in Dr.in Gabu Heindl. Heindl machte in ihrer Keynote zum Thema „Recht auf Wohnen“ deutlich, dass Wohnen ein Menschenrecht ist und dass es politische Aufgabe ist, das besser rechtlich zu verankern. Heindl unterstrich weiters, dass es viel Unsicherheit in Sachen Mieten gibt – beispielsweise durch Privatisierung, Verlust von Wohnungen durch Spekulationen mit Leerstand, Befristungen von Mietverträgen und Mieterhöhungen. Umso wichtiger ist es daher, für mehr Sicherheit im Mieten zu sorgen. Wesentlich sind hier u.a. mehr sozialer Wohnbau und der Kampf gegen Spekulation mit Wohnraum. Vor dem Hintergrund der Notwendigkeit eines starken Mieter*innenschutzes begrüßte Architektin Heindl ausdrücklich die von der SPÖ durchgesetzten Mietpreiseingriffe und die Verlängerung der Mindestbefristung von Mietverträgen als „gute und wichtige erste Schritte“.
Beim heutigen SPÖ-Themenrat stellte SPÖ-EU-Delegationsleiter Andreas Schieder die sozialdemokratische Handschrift in der europäischen Wohnpolitik in den Mittelpunkt. Er machte deutlich, dass leistbares Wohnen zu den dringendsten sozialen Fragen Europas zählt. „16 Prozent der Menschen in Europa leben in einem Überbelag. Jede Nacht sind 1,2 Millionen Menschen in Europa obdachlos. Es braucht daher Regelungen und eine Politik, die sich darum kümmert, dass Menschen leistbaren Wohnraum haben. Wohnen ist ein Grundbedürfnis und keine Ware“, sagt Schieder. Seit 2015 haben sich die Immobilienpreise in der EU mehr als verdoppelt, die Mieten stiegen zwischen 2010 und 2024 um 27 Prozent. „Es ist nicht das Problem, dass zu wenige Wohnungen gebaut werden, sondern dass zu wenige leistbare Wohnungen zur Verfügung stehen“, betont Schieder.
Die erste SPÖ-Klubvorsitzenden-Stellvertreterin Julia Herr hat die Resolution für leistbares Wohnen vorgestellt. Wir haben fünf Problemfelder identifiziert und die „Resolution gibt für alle fünf Problemfelder ganz konkrete Antworten, um Wohnen leistbar zu machen“, so Herr, die betonte, dass die SPÖ sowohl für Mieter*innen in Städten als auch für Häuslbauer*innen im ländlichen Raum die richtigen Lösungen hat: „Wir haben für beide Gruppen viele Maßnahmen im Angebot“, so Herr.